Artensterben im Darm

Aktuell sterben nicht nur diverse Tierarten aus, sondern auch viele Mikroorganismen im Körper des Menschen – mit gravierenden Folgen für das Immunsystem. Für eine funktionierende Immunabwehr benötigt der Mensch ein gesundes Mikrobiom. Mit dem Begriff Mikrobiom sind alle Kleinst-Organismen gemeint, die in einem Menschen leben. Dazu gehören Pilze und Bakterien. Ein Großteil dieser Organismen sitzt im Darm und hat Einfluss darauf, wie der Mensch mit Krankheiten zurechtkommt.

Als Faustregel gilt: Je vielfältiger das Mikrobiom, desto gesünder der Mensch. Doch diese Vielfalt ist in Industriestaaten gefährdet. Durch einseitige Ernährung oder den übermäßigen Gebrauch von Antibiotika wird die Vielfalt im Darm minimiert.

Zu steril macht krank

Mittlerweile vermuten viele Forscherinnen und Forscher einen Zusammenhang zwischen dem Artensterben im Darm und der Zunahme von Zivilisationskrankheiten wie Allergien oder Fettleibigkeit. Aber auch Krankheiten wie Mulitple Sklerose, Rheuma, Asthma oder Morbus Crohn und Colitis ulcerosa stehen im Verdacht, durch eine kaputte Darmflora hervorgerufen zu werden.

Ist die Umwelt zu steril, verwirrt das das Immunsystem und so werden eigentlich ungefährliche Stoffe wie Pollen attackiert –Allergien oder Neurodermitis können die Folge sein. Ohne Angreifer von außen, also Keime, lernt das Immunsystem nicht, welche Eindringlinge schädlich und welche ungefährlich sind. Zu einem gesunden Leben gehört es deshalb auch, Keime in Ruhe lassen zu können.

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