Es existieren diverse Möglichkeiten eine Inkontinenz zu behandeln. Obwohl der Einsatz konservativer Methoden häufig gute Resultate erzielt, hilft bei bestimmten Erkrankungen nur ein chirurgischer Eingriff.
Da Inkontinenz häufig ein Symptom einer anderen Erkrankung ist und ihre Ursachen vielfältig sind, existiert keine Pauschalempfehlung für eine Behandlung. Betroffene Personen sollten zusammen mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt einen individuellen Therapieplan erarbeiten.
Konservative Methoden
Häufig lässt sich eine Inkontinenz ohne den Einsatz des Chirurgen/Urologen gut behandeln. Vor allem bei einer Belastungsinkontinenz raten viele Medizinerinnen und Mediziner zu Beckenbodentraining. Die Muskulatur des Beckenbodens ist wichtig für das kontrollierte Urinieren. Des Weiteren sollte mögliches Übergewicht reduziert werden, um das Risiko für viele Stoffwechselerkrankungen zu senken. Betroffene Personen sollten auch ein Blasentraining in Erwägung ziehen. In vielen Fällen ist es möglich, durch Anpassungen des „Toiletten-Verhaltens“ sowie der Trinkmengen Kontrolle über die eigene Blase zurückzugewinnen.

Da verschiedene Medikamente einen verstärkten Harndrang hervorrufen können, sollte mit dem Arzt oder der Ärztin eventuell nach geeigneten Ersatzpräparaten gesucht werden.
Chirurgische Eingriffe
Invasive Methoden sollten erst angewandt werden, wenn vorher konservative Maßnahmen gescheitert sind. Denn: Jede Operation birgt ein Risiko. Die Eingriffe unterscheiden sich bei Männern und Frauen auf Grund der verschiedenen anatomischen Voraussetzungen. Eine Standardbehandlung bei Männern ist der Einsatz eines künstlichen Schließmuskels. Hierbei wird eine Manschette um die Harnröhre gelegt. Diese kann mithilfe einer Pumpe im Hodensack mit Flüssigkeit befüllt werden, um so ein unkontrolliertes Ablassen von Urin zu verhindern.
Bei Frauen hingegen hat sich über die letzten Jahrzehnte die Schlingen-Operation bewährt. Bei diesem Eingriff wird unter die Harnröhre ein Kunststoffband gelegt, welches stützend wirkt und so den Verschluss der Blase verbessert. Voraussetzung für diesen Eingriff ist ein intakter, ausreichend funktionierender Blasenschließmuskel.