Hallo, ich bin Momo!

„Es gibt wenig, was mit einem Stoma nicht möglich ist!“

Hallo liebe Stomis,

ich bin Momo, bin 56 Jahre jung und seit 2012 habe ich ein Ileostoma.

Die Erzählungen von Melli und auch die Erfahrungen beim Orchideentreff in Hamburg haben mich motiviert, auch einen Blog zu schreiben und von meinen persönlichen Erlebnissen und Sichtweisen zu berichten.

Mein Wunsch ist es, andere Stomaträger zu ermutigen, Dinge einfach auszuprobieren, sich nicht auf die Einschränkungen, sondern auf die Möglichkeiten zu konzentrieren und das Leben mit Stoma so normal, wie es eben geht, zu gestalten. Genau das lebe ich selbst sehr aktiv, und davon möchte ich gerne etwas weitergeben.

Nach 17 Jahren aktiven Morbus Crohns und anschließendem Darmkrebs war für mich der künstliche Darmausgang das Ende einer langen und schwierigen Zeit. Der Krebs wurde bei einer routinemäßigen Darmspiegelung entdeckt. Ich hatte genau vier Wochen Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen, zukünftig ein Leben mit Stoma zu führen. Vor der Darm-OP war ich durch den Morbus Chron in meiner Lebensqualität und in meiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Zusätzlich haben mich die Krebsdiagnose und die Chemotherapie natürlich emotional wie auch körperlich sehr belastet. Dennoch kann ich rückblickend sagen, dass ich in dieser Zeit und vor allem nach der Operation eine ganze Menge an Lebensqualität, Unbeschwertheit und an Lebensfreude gewonnen habe – und dass der künstliche Darmausgang für mich daher nicht nur das Ende einer beschwerlichen Zeit, sondern vor allem der Anfang einer ganz neuen, sehr schönen Zeit war.

Besonders in der allerersten Phase nach der Operation haben mich einfache und für andere ganz normale Situationen mit Glück erfüllt, in denen ich völlig entspannt sein konnte, ohne in Gedanken schon wieder nach der nächsten Toilette Ausschau zu halten.

Zudem lag ich im Krankenhaus neben einer jungen Frau, die mit 27 schon ein Stoma bekommen hatte und mit der ich über viele meiner Fragen sprechen konnte. Das war in dieser Zeit eine große Hilfe für mich und motiviert mich zusätzlich, heute für andere da zu sein, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich damals.

Diese anfängliche Offenheit, mit dem Thema Stoma umzugehen und auch darüber zu sprechen, hat mich mutig gemacht, viel auszuprobieren und stets selbst herauszufinden, ob ich etwas tun oder auch essen kann. Und mein persönliches Fazit dazu lautet: Es gibt wenig, was mit einem Stoma nicht möglich ist!

Daher möchte ich allen sagen: Traut euch und lasst euch überraschen, was alles möglich ist!

Bis zum nächsten Beitrag,

Liebe Grüße

Momo

Momo - unsere Stomabloggerin