Inkontinenz – Es nicht mehr halten können

Dass wir unseren Stuhl und Urin zurückhalten können, ist kein Naturzustand.

Menschen kommen nicht stubenrein auf die Welt. Durchschnittlich dauert es 28 Monate, bis ein Kind tagsüber seinen Urin und Stuhl zurückhalten kann. Unsere Ausscheidungen können wir dank eines fein abgestimmten Systems kontrollieren. In diesem System spielen Schließ-, Blasen- und Beckenmuskulatur eine zentrale Rolle. Durch das Anspannen und Lockerlassen dieser Muskeln entleeren wir uns. Aber auch das Gehirn, verschiedene Nerven und das Rückenmark sind beim Gang zur Toilette beteiligt.

Urinieren

Unsere Harnblase muss zwei Aufgaben erfüllen, damit wir unseren Urin zurückhalten können. Zum einen muss sie Urin speichern können. Dabei ist der Blasenmuskel entspannt. Nur im entspannten Zustand kann sich die Blase ausdehnen und Urin aufnehmen. Um zu verhindern, dass der gesamte Urin nicht sofort wieder durch die Harnröhre abfließt, muss der Schließmuskel angespannt sein. Zum anderen muss sich die Blase auf den Wunsch ihrer Besitzerin bzw. ihres Besitzers entleeren können.

Harn- und Stuhlinkontinenz

Ist das Zusammenspiel von Gehirn, Nerven, Rückenmark und Muskulatur gestört, kann es zu Inkontinenz kommen. Bei einer Harninkontinenz unterscheidet man zwischen einer Drang– und Belastungsinkontinenz sowie einer Mischform aus beiden. Bei einer Dranginkontinenz spüren Betroffene immer wieder einen großen Druck Harn ablassen zu müssen, obwohl die Blase noch nicht gefüllt ist. Betroffene lassen bei einer Belastungsinkontinenz hingegen unkontrolliert Urin ab, wenn sich der Druck im Bauchraum erhöht z.B. beim Heben von schweren Dingen.

Eine Stuhlinkontinenz beginnt meist mit dem unkontrollierten Entweichen von Darmgasen. Betroffene bemerken außerdem häufig Verschmutzungen in der Unterwäsche. Bei einer schweren Stuhlkontinenz können Betroffene flüssigen, in seltenen Fällen sogar festen Stuhl nicht mehr kontrolliert ablassen.

Urin in der Hose