Als Thomas Weinsheimer mit 17 Jahren einen Motorrad-Unfall hatte, wusste er nicht, wohin ihn das Leben noch führen würde. Der gelernte Koch wurde aus seinem bekannten Leben gerissen: „Es dauert, bis man wieder im Leben steht. Man muss loslassen und vor allem sehen, was man noch kann und nicht, was man nicht mehr kann“, so der 53jährige Rollstuhlfahrer. Mit 17 Jahren habe er noch nicht viel geleistet, aber immer Rückhalt im Leistungssport gefunden. Dies änderte sich auch nach dem Unfall nicht. „Der Leistungssport bringt dir Erfolg. Fit im Sport, fit im Job“ betont Weinsheimer, so startete er eine Karriere als Rennrollstuhlfahrer. Und das mit Erfolg – mehrere Medaillen und Paralympics-Teilnahmen konnte er so verbuchen.
Seine wahre Berufung fand er jedoch in der Reha-Beratung, seit 14 Jahren ist er bei rehability, heute GHD als Rehaberater und Teamleiter des Bereichs Aktiv-Reha tätig. „Dieser Bereich ist so vielseitig, ich lerne jeden Tag etwas dazu“, so Weinsheimer. Zur Verbesserung der Aktiv-Versorgung wünscht er sich in jedem Fall eins: mehr Transparenz. „Es kann jedem passieren: Ein Unfall und alles ändert sich, trotzdem wird darüber so wenig gesprochen. Heute sitze ich gerne im Rollstuhl und habe darin meine Aufgabe gefunden, anderen Mut zu machen“.
Diese Aufgabe schließt auch das Angebot der Mobilitätskurse vor Ort im GesundHeits- und Mobilitätszentrum Heidelberg mit ein. Seit über 13 Jahren bietet er die Kurse, die zunächst als Kinder-Bewegungsgruppe begangen, an: „Ich wollte Rollstühle nicht nur verkaufen, sondern auch das Handling dazu“. Als zertifizierter Übungsleiter für Kinder- und Rehasport bietet er die Kurse sechs bis achtmal im Jahr an. Im dreitägigen Kurs geht es aber nicht nur um die Bewältigung des Mobiparcours: „Wir klären Fragen von A bis Z. Jeder Teilnehmer ist anders und hat somit auch andere Bedürfnisse. Wir holen jeden dort ab, wo er steht, egal ob blutiger Anfänger oder bereits Fortgeschrittener“, so der Rehaberater, „gerade für Neulinge steht hier natürlich der Angstabbau im Vordergrund.“
Die Kosten für den Kurs tragen die Teilnehmenden selbst. Auch hier sieht Thomas Weinsheimer das Problem der fehlenden Transparenz mit dem Thema Behinderung: „Dieses Thema muss salonfähig werden“. In der Gebühr für den Kurs steckt jedoch ein Rundum-Paket: „Wir bieten nicht nur unsere professionelle Hilfe, sondern auch Kost und Logis für die kompletten drei Tage“. Die Resonanz der 10 bis 12 Teilnehmenden pro Kurs sei hierbei immer sehr positiv und die Lernkurven steil.
Für alle Betroffenen, die einen derartigen Einschnitt erleben, rät er, sich bewusst zu machen, was man alles kann. „Sport und Reisen haben mir hier extrem geholfen und gezeigt, wie selbstständig ich sein kann. Hier zeigt sich ganz klar: je fitter man ist, desto leichter fällt es einem, solche Dinge zu bewältigen“. Thomas Weinsheimer spricht aus Erfahrung, wenn er sagt: „Man kann ein lebenswertes Leben im Rollstuhl führen – man muss es nur wollen.“
Bei Interesse an der Teilnahme an einem Mobilitätskurs oder weiteren Fragen können Sie sich gern an Herrn Weinsheimer persönlich wenden: t.weinsheimer@gesundheitsgmbh.de
