Wer Medikamente nimmt und Alkohol trinkt, begibt sich in Gefahr. Tatsächlich kann Alkohol mit vielen Präparaten eine schädliche Wechselwirkung eingehen, die im schlimmsten Fall tödlich ist.
Eines der größten Probleme bei der Einnahme von Medikamenten und dem gleichzeitigen Genuss von Alkohol ist die Darreichungsform des Medikaments – häufig als Kapsel. Hat diese eine Langzeitwirkung sorgt die Umhüllung dafür, dass ihre Wirkstoffe nur langsam freigesetzt werden. Die Magensäure benötigt eine bestimmte Zeit, um die Kapsel aufzulösen. Je nach Art des Medikaments beträgt eine lang anhaltende Wirkung zwischen acht bis zwölf Stunden. Nimmt die betroffene Person zusätzlich Alkohol zu sich, kann sich die Umhüllung der Kapsel schneller auflösen. Im schlimmsten Fall kann eine toxische Menge des Wirkstoffs im Körper freigesetzt werden und nachhaltigen Schaden anrichten.
Der Faktor Wirkstoff
Mitunter können aber auch Medikamente dafür sorgen, dass Alkohol nicht richtig abgebaut werden kann. Ein prominentes Beispiel dafür sind Antibiotika wie Metronidazol oder Cefotetan. Diese bewirken, dass das für den Abbau von Alkohol kritische Enzym Aldehyddehydrogenase nicht richtig arbeiten kann. Schon bei dem Verzehr von kleinen Mengen Alkohol können Herzrasen, Übelkeit und Schweißattacken die Folge sein.
Ein weiteres Problem beim gleichzeitigen Genuss von Alkohol und der Einnahme von Medikamenten kann in der Leber auftreten. Das Organ ist zuständig für den Abbau beider Stoffe. Je länger die Verstoffwechselung eines Medikaments dauert, desto länger halten auch dessen Nebenwirkungen an. Muss die Leber zusätzlich Alkohol verarbeiten, zieht sich der Prozess des Abbaus in die Länge. So halten sowohl Wirkung als auch Nebenwirkung beider Substanzen länger an, was mitunter zu Vergiftungen führen kann.
