Stress, chronische Schmerzen und Anspannung sind aus dem Alltag in der heutigen Leistungsgesellschaft kaum noch wegzudenken. Eine immer beliebter werdende Technik zur Entspannung ist Yoga. Dabei ist allerdings unter dem Begriff „Yoga“ nicht einfach eine bestimmte Sportart oder gar ein Trend zu verstehen. Yoga bezeichnet verschiedene kulturell-spirituelle Bewegungsformen bzw. Stellungen (Asana), die vor über 2.000 Jahren in Indien entwickelt wurden und mit Meditation (Dhyana) und Atemübungen (Pranayama) kombiniert werden. Es handelt sich also um eine ganzheitliche Disziplin, durch die Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden.
Diese Unterschiede bei Yoga gibt es
Es gibt verschiedene Yoga-Stile, die jeweils andere Schwerpunkte im „Training“ setzen. Das Hatha-Yoga beispielsweise ist eher körperbetont und bildet die Grundlage für das Yoga Vidya, einer sehr beliebten Variation in Deutschland. Beim Kundalini-Yoga dagegen liegt der Fokus eher auf Meditation und gesprochenen Mantras.
Dadurch, dass es so viele verschiedene Stile und Übungen gibt, die alle unterschiedlich schwierig sind, kann jede Person in jedem Alter Yoga praktizieren. Außerdem ist Yoga an keine Religion gebunden. Menschen jeder Religionszugehörigkeit und natürlich auch konfessionslose Personen können Yoga betreiben.

Die Übungen können grundsätzlich überall durchgeführt werden, wo genügend Platz ist und man sich auf sich selbst konzentrieren kann. Man benötigt nur bequeme, dehnbare Kleidung und eventuell eine Yoga-Matte. So kann man beispielsweise zuhause, im Garten oder im Park üben. Für den Anfang lohnt es sich jedoch, von einem professionellen Yoga-Lehrer in einem Studio oder online trainiert zu werden, damit sich keine Fehler einschleichen, die sich dann immer wiederholen. Wenn man eine gewisse Grundlage aufgebaut hat, kann man auch mit Übungsvideos oder Büchern lernen.
Außerdem sollte man zu Anfang erst einmal einfachere Übungen aus verschiedenen Stilen ausprobieren, vor allem, wenn man länger keinen Sport gemacht hat. So wird man langsam mit seinem Körper vertraut und lernt sich selbst und seine Präferenzen kennen. Es ist auch wichtig, im eigenen Tempo zu lernen, nur die Übungen zu machen, bei denen man sich wohlfühlt und seine eigenen Fortschritte zu betrachten – darum geht es nämlich beim Yoga. Hier ist niemand „besser“ als der andere, weil er „schwierigere“ Übungen durchführen kann.
Nach einer Weile regelmäßigem Training und größeren Fortschritten kann man schon die ersten positiven Veränderungen feststellen. Neben körperlichen Veränderungen, wie einer erhöhten Dehnbarkeit und einer besseren Körperhaltung wird man auch entspannter und gelassener, Schlafstörungen können gelindert werden und insgesamt wird die Psyche stabiler.
Inzwischen gibt es fast überall in Deutschland Yoga-Studios. Die meisten von ihnen bieten auch Probestunden an, also warum nicht einfach mal ausprobieren? Allerdings sollten Menschen mit chronischen Erkrankungen zunächst mit ihrem Arzt absprechen, ob bestimmte Übungen ausgelassen werden sollten.