Das eigene Leben ordnen
Gesund leben – So kurz und knapp ist das Prinzip der Ordnungstherapie. Die Einsatzgebiete der Therapie sind vielfältig, allerdings ist sie in der Medizin umstritten auf Grund ihrer unklaren Definition.
Bewusster leben und dadurch Krankheiten heilen – kann das funktionieren? Ja, so lautet zumindest die Antwort des Schweizer Arztes Bircher-Brenner (1867-1939). Er gilt als Begründer der Ordnungstherapie. Die Funktionsweise seiner Therapie ist einfach: Überflüssiges soll weggelassen werden, Fehlendes soll ergänzt werden. Das gilt vor allem für alle Faktoren, die das Risiko einer Erkrankung gehören.
In Anamnesegesprächen klären der Therapeut bzw. die Therapeutin mit der zu behandelnden Person, welche von ihren Lebensweisen geändert werden soll. In drei Schritten werden die besprochenen Änderungen dann umgesetzt. Zunächst werden Informationen durch Gespräche aufgenommen, die betroffene Person erkennt die Probleme der eigenen Lebensweise und ist bereit diese anzupassen und im letzten Schritt ändert sie ihr Verhalten entsprechend der Empfehlungen.
Ordnungsgesetze
Bircher-Brenner entwickelte verschiedene Hypothesen und Gesetze, auf denen die Ordnungstherapie basiert. So steht im Ordnungsgesetz des Hautorgans, dass, sollte man die eigene Haut der Sonne, Wasser, Luft, Wärme oder Kälte aussetzen, dies positive Effekte auf die Gesundheit hat. Das Ordnungsgesetz der Lunge besagt, dass die Lunge vor allem frische Luft braucht. Eines seiner wichtigsten Gesetze befasst sich mit der Ernährung. So beschreibt er, dass eine ausgewogene vorwiegend vegetarische Kost das Wohlbefinden und die Gesundheit steigere.
Auf Grund der unscharfen Definition der Ordnungstherapie ist sie unter medizinischem Fachpersonal umstritten. Dennoch lassen sich Aspekte der Ordnungstherapie in fast allen medizinischen und naturheilkundlichen Verfahren erkennen.
