Orchideentreff der GHD

Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich euch den Orchideentreff der GHD vorstellen.

Alle drei Monate findet das Stomatreffen Orchideentreff unter der Leitung von Andrea Placküter statt. Hier können sich betroffene Menschen mit Stoma kennenlernen, sich austauschen und erfahren immer etwas Neues. Der Orchideentreff behandelt jedes Mal ein anderes Thema in entspannter Atmosphäre.

Am 29.08.2018 war das Thema Parastomale Hernien und Stomabandagen dran. Für das Thema Parastomale Hernien konnte man Dr. Oliver Stern als Redner gewinnen, seines Zeichens Oberarzt im Hernienzentrum der Asklepios Klinik Wandsbek. Zum Thema Stomabandagen hatte Frau Anette Reusch, Orthopädiemechanikern/Bandagistin bei der GHD, allerlei nützliche Infos parat.

Der Orchideentreff war an diesem Tag sehr gut besucht, sowohl von vielen Patienten, als auch von Mitarbeitern der GHD. Alle waren sehr gespannt auf die beiden Vorträge. Zunächst hat uns Herr Dr. Stern erklärt, was eine Parastomale Hernie überhaupt ist. Ich versuche das mal kurz wieder zu geben: Para bedeutet neben, Stoma ist der künstliche Darmausgang und Hernie bedeutet Bruch. Direkt neben dem Darm, der aus der Bauchdecke ausgeleitet wurde, hat sich eine Höhle in der Bauchdecke gebildet. In diese Höhle kann nun der Darm reingleiten und mehr oder weniger Beschwerden verursachen. Um diese zu lindern oder ganz zu heilen gibt es laut Dr. Stern bereits Operationsmöglichkeiten. Dabei muss immer ein Netz eingesetzt werden, damit die Bauchdecke wieder stabil wird. Hört sich einfacher an als es ist…! Da es schon sehr schwierig ist eine Parastomale Hernie zu operieren, sollte man versuchen diese zu vermeiden und nur bei wirklichen Beschwerden den Weg einer OP einschlagen. Wenn aber eine OP unumgänglich ist, sollte diese nur von echten Profis mit viel Erfahrung durchgeführt werden. Diese Profis findet man in sogenannten Hernienzentren. Bitte informiert euch da genau und lasst euch Zeit mit der Entscheidung ob und wie operiert werden muss.

Gott sei Dank hat man bei Hernien meistens etwas Zeit sich diese Informationen zu beschaffen. Zum Vorbeugen einer Parastomalen Hernie sollten wir als Stomaträger immer darauf achten wie viel wir heben und wie wir heben. Die Bauchdecke sollte niemals überlastet werden. Wenn wir Sport machen wollen und auch den Bauch trainieren, dann immer über die Seitenmuskulatur und vorsichtig. Beim Sport können auch Bandagen helfen, dazu komme ich aber später noch. Zusammenfasst möchte ich zu Dr. Sterns Vortrag sagen, dass ich den Vortrag als sehr lebendig und informativ fand und froh bin nun deutlich mehr über dieses Thema zu wissen.

Nach einer Pause, in der wir uns Stomaträger sehr rege ausgetauscht haben, ging es mit dem Vortrag von Anette Reusch über Bandagen weiter. Frau Reusch hat uns dann einiges über Bandagen erzählt und auch Anwendungsbeispiele gezeigt. Gerade wenn man eine Hernie (Bauchdeckenbruch) hat, egal wo genau am Bauch, sollte man unbedingt eine Bandage tragen. Die Bandage verhindert, dass der Darm in den Bruch fällt und gegebenenfalls Schmerzen oder/und Verdauungsbeschwerden verursacht. Je kleiner eine Hernie ist, desto schmerzhafter ist diese, da der Darm sich dann durch (Eigen-)Bewegungen immer weiter reindrückt. Bei größeren Hernien sieht man diese schon von außen, da der Bauch sich an dieser Stelle vorwölbt.

Die Bandagen gibt es in drei unterschiedliche Farben: Weiß, Schwarz und Hautfarbe, und alle in verschieden Breiten. Sowohl klassische Modelle, als auch Maßanfertigungen können über die Kasse abgerechnet werden. Bei besonderen Bandagen, z.B. welche mit Spitze, gibt es meist Schwierigkeiten diese über die Krankenkassen bezahlt zu bekommen. Auch für Stomaträger, die gerne schwimmen gehen, gibt es spezielle Bandagen oder Schwimmgürtel. Auch beim Sport und körperlich höheren Belastungen empfiehlt Frau Reusch das Tragen einer Bandage. Ob man damit eine Hernie verhindern kann ist allerdings nicht klinisch erwiesen, auch beim permanenten Tragen kann es unter Umständen zu einer Hernie kommen. Wenn eine Bandage nötig oder gewünscht wird, kommt gerne jemand von der GHD nach Hause und berät uns dann genau. Dieser Vortrag war auch sehr interessant und wurde sehr gut aufgenommen.

Zum Ende hin haben wir noch von Andrea Placküter erfahren, welches Thema beim nächsten Treffen behandelt wird. Ich kann euch schon mal so viel sagen: Es geht um die Entwicklung einer App für Stomaträger. In drei Monaten werden wir also erfahren, wie da der Stand ist und selbst noch Ideen und Wünsche für die App äußern. Ich werde wieder dabei sein! Ihr auch? 😉

Danke, dass du dir immer so viel Mühe mit dem Orchideentreffen machst, Andrea! Natürlich auch an dein ganzes Team!

Ich freue mich schon auf das nächste Orchideetreffen!
Eure Melanie