Jenny ist ein frohes 15 Jahre junges Rostocker Mädchen, dass in Familie, Schule und Freundeskreis beliebt ist.
Momentan macht sie sich über ihre spätere Berufsausbildung Gedanken und hat vor, Konstruktionszeichnerin zu werden. Das ist doch wunderbar und wenn man sie etwas kennt – sicher kein Problem für Jenny.
In einem Punkt hat sie mehr Fragen, als andere Jugendliche in ihrem Alter. Wird ihr Berufswunsch für sie „zu begreifen“ sein?
Denn Jenny ist ohne rechten Unterarm auf die Welt gekommen. Bisher hat sie ihren Alltag als Linkshänderin einseitig gemeistert, kam dabei hin und wieder aber auch an Grenzen.
Das Team von OTB hat sich Jenny angenommen, welches aus Orthopädietechnikermeisterin Tanja Heger, dem Orthopädietechniker Ulrich Hasselbach und mir bestand. In mehreren Gesprächen kam unser Team zu dem Schluss, Jenny mit einer modernen myoelektrisch gesteuertenmultiartikulierenden Armprothese zu versorgen. Das bedeutet, dass Jenny beidhändig agieren und viel mehr als bisher „begreifen“ kann.
Das Besondere: die innovative hochkomplexe Hand kann die Finger einzeln bewegen und das mittels Sensorik so fein, dass ein rohes Ei nicht zu Bruch geht. Angesteuert wird die Prothese durch die Muskulatur in Jennys vorhandenem rudimentären kurzen Unterarm. Über eine Smartphone-App kann sie die Prothese auch für besondere Griffmuster selbst konfigurieren.
Jenny hat uns alle begeistert, wie schnell sie Trainingsaufgaben umsetzt und wie interessiert sie die Versorgung begleitet hat. Nur ihre Mutter musste sie erst überzeugen: Die Prothese sollte in Karbon-Optik gestaltet und demnach schwarz sein. Das hat sie im Internet so entdeckt, und da sie gern dunkle Kleidung trägt, gefiel es ihr so. Das haben die Techniker dann ihrem Wunsch entsprechend auch umgesetzt.
Jenny entdeckt zur Zeit immer mehr Möglichkeiten mit dem neuen Hilfsmittel und das ganze OTB-Team wünscht ihr einen guten Schulabschluss und den perfekten Start in ihren Traumberuf.
Ingo Pfefferkorn
Orthopädietechniker-Meister