Ein Roadtrip durch Europa oder eine Geschäftsreise nach China – Langstreckenreisen gehören längst zu unserer globalisierten Welt dazu. Wir verbringen immer mehr Zeit unterwegs, ob im Flugzeug, im Reisebus, in der Bahn oder im Auto. So eine lange Reise ist meist nicht nur anstrengend, sondern kann auch gesundheitliche Risiken haben.
Bereits vier Stunden sitzen können problematisch werden.
Dauerhaftes Sitzen mit minimaler Beinfreiheit und ohne richtige Bewegungsmöglichkeit kann bereits nach vier Stunden problematisch werden. Der Blutfluss von den Beinen zum Herz wird nämlich normalerweise durch eine Art natürliche Venen-Pumpe gesteuert. Diese Pumpe funktioniert während der Nutzung der Beinmuskulatur. Wird diese Muskulatur über einen längeren Zeitraum nicht beansprucht, funktioniert diese Pumpe nicht mehr richtig und das Blut kann nicht optimal von den Beinen zum Herzen transportiert werden. Es kann zu einem Blutstau in einzelnen Venen kommen, sodass ein Blutpfropf, ein Thrombus, entsteht. Dies äußert sich in der Regel durch geschwollene, schwere Beine, plötzlich sichtbare Venen und Schmerzen. Das Risiko hierfür ist besonders bei Flügen, die länger als zwölf Stunden dauern, erhöht. Jedoch bemerkt man die Symptome oft erst nach dem Flug bzw. nach der Reise. In solch einem Fall sollte man sich sofort selbst in die Notaufnahme einweisen, denn im schlimmsten Fall kann sich der Pfropf lösen und bis in die Lunge wandern, wodurch eine tödliche Lungenembolie ausgelöst werden kann.

Wie kann man eine Reisethrombose vorbeugen?
Man kann einer Reisethrombose allerdings auch vorbeugen. Zunächst einmal gilt, genügend Wasser zu trinken, damit das Blut nicht so schnell eindickt und somit noch langsamer fließt. Alkohol sollte vermieden werden, da dieser entwässernd wirkt und somit das genaue Gegenteil erzielt wird. Die Beine und Füße sollten mit kleinen Übungen immer wieder bewegt werden. Ein „Spaziergang“ durch den Gang wird empfohlen. Sind Sie mit dem Auto unterwegs, sollten Sie alle zwei Stunden eine kurze Bewegungseinheit einlegen.
Medizinische Kompressionsstrümpfe können helfen!
Wenn Sie bereits ein Venenleiden haben oder zu einer anderen Thrombose-Risikogruppe gehören (z.B. wenn Sie schon einmal Thrombose hatten, wenn Sie die Antibabypille nehmen, ab einem Alter über 50 Jahre etc.), können Sie sich von Ihrem Arzt auch Kompressionsstrümpfe verordnen lassen oder in einer Drogerie Stütz-/ Reisestrümpfe kaufen. Kompressionsstrümpfe sind maßangepasste medizinische Strümpfe, die Druck (Kompression) auf die Beine ausüben und dadurch die Venen zusammenpressen. Damit wird der Blutfluss von den Beinen in Richtung Herz unterstützt. Stützstrümpfe dagegen sind keine Medizinprodukte und üben einen wesentlich schwächeren Druck aus. Sie sind zur Vorbeugung von schweren Beinen für Personen mit gesunden Venen gedacht. Achten Sie beim Kauf von Stütz- und Reisestrümpfen auf die richtige Länge. Sind die Strümpfe zu lang und Sie müssten den oberen Rand umschlagen, schnürt dieser das Bein zirkulär ab und bewirkt das Gegenteil zum beabsichtigten Effekt.