Urlaubsreise ins Ausland mit einem Stoma
Moin ihr Lieben,
eigentlich wollten wir, wie auch 2019, mit meinen Patenkindern, dem Patenkind meines Mannes und ihren Eltern nach Dänemark fahren. Da meine Patenkinder schulpflichtig sind und wir keinen Termin mehr bekommen haben, der in den Ferien liegt, mussten wir leider meine Patenkinder zu Hause lassen. Bis zur Abfahrt haben wir gebangt, ob wir überhaupt fahren können. Wir haben die Infektionszahlen in Deutschland, Hamburg und in Dänemark beobachtet. Als in Deutschland die Zahlen wieder zu steigen begannen, habe ich mir ernsthaft Gedanken gemacht. Wir haben uns dann dafür entschieden, die Reise anzutreten.
Wir haben, wie ja in Dänemark typisch, ein eigenes Haus gemietet. Zusätzlich sind wir dieses Mal an die Ostsee nach Raade Strand gefahren, dort war es sehr ruhig. Auch die Orte Christiansfeld und Haverslev waren sehr leer und, wenn man andere Menschen getroffen hat, dann waren es Dänen. Sehr merkwürdig war allerdings, dass es in den Geschäften keine Maskenplicht gab. Der Mann, der uns den Schlüssel für das Haus gab, sagte auch, dass wir mit Maske gleich als Corona-positiv angesehen werden oder als die Deutschen.
Um mich weiterhin vor Corona zu schützen und kein unnötiges Risiko einzugehen, haben wir unsere Lebensmittel schon in Hamburg gekauft und mitgenommen.
Alles eine Frage der Planung und Organisation und mit Kühlbox für das Auto kein Problem. Die warmen Mahlzeiten haben wir vorher geplant, auch weil ich ja nicht bedenkenlos alles essen sollte. Was dieses Mal noch dazu kam: ich musste mein Medikament für den Morbus Crohn mitnehmen. Dieses Medikament muss ich nur alle acht Wochen spritzen, das mache ich immer selber. Da das Medikament kühlpflichtig ist und wir ja eh die Kühlbox mitnehmen mussten, war die Einhaltung der Kühlkette kein Problem. Wenn ich das Medikament spritze, bin ich danach allerdings nicht mehr zu gebrauchen. Ich werde extrem müde, bekomme Kopfschmerzen und Appetit auf Süßigkeiten. Also hieß es an einem Abend nach dem Abendbrot „Spritze setzen“ und ab ins Bett. Schlafen hilft mir am allermeisten gegen die Nebenwirkungen. Also bin ich ins Bett und habe lange geschlafen, so war ich dann am nächsten Tag wieder voll dabei. Die Kleine hat nichts mitbekommen, weil sie vor mir im Bett war und die anderen drei Erwachsenen hatten einfach mal Zeit für sich.
Alles in allem war der Urlaub super, das Wetter hat auch mitgespielt. Mein Mann war mit der Kleinen sogar in der Ostsee schwimmen, mir war das Wasser zu kalt (ca. 17 Grad). Dafür bin ich mit der Kleinen in den Whirlpool gegangen, was für sie ein großer Spaß war. Jeden Tag sind wir spazieren gegangen und dadurch habe ich mich super erholt und konnte auch Kraft sammeln für die nächsten Wochen und Monate. Für mich war es ein rundum guter Urlaub mit einer nachhaltigen Erholung. So was sollte man sich wirklich öfter gönnen.
Ich wünsche euch allen, dass ihr alle gesund bleibt und gute Besserung an alle anderen, die es gerade nicht so guthaben. Ich schicke euch viel Kraft!
Eure Melli
