Seit der Ice-Bucket-Challenge aus dem Jahr 2014 haben viele diesen Namen schon einmal gehört: ALS. Die Amyotrophe Lateralsklerose, wie ALS eigentlich heißt, lässt bestimmte Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark verkümmern. Die Folgen sind Muskelschwäche und Lähmungen.
Obwohl die Amyotrophe Lateralsklerose (kurz ALS) eine eher seltene Krankheit ist und nur etwa eine von 50.000 Personen daran erkrankt, hatte sie 2014 einen kurzen Hype. Zunächst übergossen sich Prominente, dann Menschen aus aller Welt mit Eiswasser, um auf die Nervenkrankheit aufmerksam zu machen und Spenden für ihre Erforschung und Bekämpfung zu sammeln.
Bei ALS-Betroffenen verkümmern bestimmte Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark, die für Bewegung zuständig sind. Diese Bewegungs-Nerven haben unterschiedliche Aufgaben. Die Wissenschaft unterscheidet sie deshalb in Motoneuron eins und Motoneuron zwei. Beide kümmern sich um verschiedene Phasen beim Anspannen eines Muskels. Ist das erste Motoneuron beschädigt, leiden Betroffene an spastischen Lähmungen. Die Muskeln spannen sich dabei so stark an, dass sie versteifen und nicht mehr richtig bewegt werden können. Ist das zweite Motoneuron beschädigt, kommt es zu schlaffen Lähmungen und die entsprechenden Muskeln werden abgebaut.
Betroffene sind aufgrund der Muskellähmungen meist früh auf einen Rollstuhl angewiesen. Im späteren Verlauf haben sie Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen. Aus diesem Grund führt die Krankheit häufig schon nach wenigen Jahren zum Tod.
Ursachen und Behandlung von ALS
Die Ursache von ALS ist nicht genau bekannt. Forscher*innen vermuten, dass ein Zusammenspiel aus einer genetischen Veranlagung und eine Änderung im Stoffwechsel des Gehirns das Risiko erhöhen kann, an ALS zu erkranken.
ALS ist nicht heilbar. Allerdings kann der Krankheitsverlauf durch die richtige Behandlung massiv verlangsamt werden. So können die richtigen Medikamente die Bewegungs-Nerven vor weiterem Schaden schützen. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Aussichten. Durch die Behandlung steigen Lebenserwartung und -qualität der Betroffenen enorm.