Leichtgewichtrollstuhl
Was ist ein Leichtgewichtrollstuhl?
Für Menschen, die aufgrund von körperlichen oder geistigen Einschränkungen nicht mehr mobil sein können, ist ein Rollstuhl unentbehrlich. Für einen vorübergehenden Verlust der Mobilität kommen oft Standard-Rollstühle zum Einsatz. Das Gewicht ist jedoch für viele Patienten zu hoch.
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Das macht den Leichtgewichtrollstuhl besonders
Der Leichtgewichtrollstuhl ist eine Variante des Standard-Rollstuhls und gehört damit zu den manuellen Rollstühlen. Anders als ein elektrischer Rollstuhl müssen diese aus eigener Kraft bewegt oder von einer Begleitperson angeschoben werden. Im Gegensatz zum Standard-Modell mit Stahlrahmen besitzt der Leichtgewichtrollstuhl einen Rahmen aus Aluminium, weswegen er ein geringeres Gewicht hat.
Leichtgewichtrollstühle werden oft als vorübergehende Lösung für gering aktive Rollstuhlfahrer genutzt, beispielsweise in der Rehabilitation, für den kurzzeitigen Transport oder auch als Reiserollstuhl. Für die dauerhafte Nutzung kommen (je nach Krankheitsbild und Bedürfnis) eher Aktivrollstühle oder Elektrorollstühle infrage.
Mit einem Gewicht zwischen 13 und 17 kg ist dieser Rollstuhl durchschnittlich bis zu 7 kg leichter als ein Standardrollstuhl, aber fast genauso stabil und robust. Dadurch können Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Rollstuhl besser aus eigener Kraft bewegen. Dennoch ist das Fahren eines Rollstuhls meist mit hohem Kraftaufwand verbunden. Bedingt durch Alter oder gesundheitliche Einschränkungen kann diese Kraft oft nicht aufgebracht werden. Elektroantriebe für Rollstühle können fehlende Körperkraft ausgleichen. Mit einem Zusatzantrieb beispielsweise können Sie einen manuellen Rollstuhl in einen faltbaren Elektrorollstuhl verwandeln. Auch der Transport im Auto ist kein Problem. Die Komponenten sind schnell und ohne Werkzeug abzunehmen und finden selbst im kleinsten Kofferraum Platz.
Leichtgewichtrollstühle bieten diese Vorteile
In der Regel sind Leichtgewichtrollstühle faltbar und haben abnehmbare Antriebsräder. Sie werden aber auch mit Starrrahmen angeboten. Für Rollstuhlfahrer, die viel reisen, ist das leichte und faltbare Modell besonders praktisch, da es sich sehr einfach verstauen lässt.
Ein weiterer Vorteil von Leichtrollstühlen ist, dass sie neben der Grundausstattung auch einige individuelle Einstellungen zulassen, sodass sie nach Ihren Bedürfnissen angepasst werden können. Zur Grundausstattung gehören in der Regel Antriebsräder mit PU-Bereifung und Greifreifen, eine Sitzeinheit mit Rückenlehne und Schiebegriffen, Seitenteile mit Armlehnen sowie Fußstützen und Bremsen.
Der Sitz des Leichtgewichtrollstuhls bietet Spielraum in der Sitzbreite, Sitzhöhe und Sitztiefe und ist damit auf die Körpergröße der Patientin oder des Patienten einstellbar. Je nach Körpergewicht sollte die maximale Belastbarkeit vor der Anschaffung des Rollstuhls beachtet werden. Die meisten Standard-Leichtgewichtrollstühle lassen auch eine Anpassung der Fußstützen zu. Manche Modelle sind sogar mit einer klappbaren Rückenlehne ausgestattet.
Außerdem kann auch eine große Auswahl an Extras an dem Rollstuhl angebracht werden. Brems- und Schiebehilfen können gerade bergauf, bergab oder auf unebenen Wegen bedarfsgerechte Unterstützung für die schiebende Begleitperson bieten. Ein Kraft verstärkender Greifreifenantrieb unterstützt die Anschubbewegung des Rollstuhlfahrers. Jeder Impuls wird in eine Kraftunterstützung übersetzt. Damit meistern Sie längere Strecken oder Steigungen.
Auch höhenverstellbare Armlehnen sind oft praktisch. Wenn bei Ihnen das Risiko für einen Dekubitus besteht, können Sie sich auch andere (komfortablere) Rollstuhl-Sitzkissen zur Vermeidung dieser verordnen lassen.
Diese Alternativen zu Leichtgewichtsrollstühlen gibt es
Das Standard-Modell ist die Grundausstattung unter den Rollstühlen. Individuelle Anpassungsmöglichkeiten gibt es bei diesem Modell kaum. Lediglich Fußstützen können angebracht bzw. verstellt werden.
Der Multifunktionsrollstuhl gehört zu den manuellen Rollstühlen. Im Gegensatz zu elektrischen Rollstühlen werden Multifunktionsrollstühle von einer Begleitperson bewegt.
Wer übernimmt die Kosten für den Leichtgewicht-Rollstuhl?
Leichtgewichtrollstühle sind medizinische Hilfsmittel. Gesetzlich Versicherte können sich die Kosten für ihren Leichtgewichtrollstuhl von der Krankenkasse erstatten lassen. Voraussetzung hierfür ist die medizinische Notwendigkeit, die der Arzt durch das Rezept bescheinigt. Patienten müssen dann lediglich die gesetzliche Zuzahlung von maximal 10€ zahlen. Da Krankenkassen in der Regel Verträge mit bestimmten Sanitätshäusern haben, werden Sie also von diesem Ihr Modell erhalten.
In der Regel werden Sie mit einem gebrauchten Standardrollstuhl versorgt. Sollte für Sie eine zusätzliche Ausstattung notwendig sein, muss auch diese vom Arzt verordnet werden. Das Rezept sollte möglichst präzise formuliert sein. Lediglich das Wort „Rollstuhl“ reicht für eine vollständige Verordnung nicht aus. Hier dürfen Sie Ihren Arzt auch gern informieren, wenn eine wichtige Anforderung (z.B. „Leichtgewicht“ oder „faltbarer Rollstuhl“) oder zusätzliche Ausstattungsdetails (z.B. Trommelbremsen) für den Rollstuhl auf dem Rezept fehlen. Ansonsten kann es sein, dass Sie mögliche Nachrüstungen selbst bezahlen müssen.
Für die Kostenübernahme muss dann ein Kostenvoranschlag vom Sanitätshaus erstellt werden, welcher an die Krankenkasse weitergeleitet wird. Wird dieser akzeptiert, erhalten Sie Ihren Rollstuhl samt Zusatzausstattung. Rollstühle, die von der Krankenversicherung bezahlt werden, stehen auch weiterhin im Eigentum dieser. Wenn Sie ihn nicht mehr benötigen, müssen Sie den Leichtgewichtrollstuhl wieder zurückgeben. Es handelt sich also um eine Art Mietobjekt. Auch die Kosten für Wartung und Reparatur sind in der Miete miteingeschlossen.
