Pessare bei Inkontinenz oder Scheiden- bzw. Gebärmuttersenkung

Medizinische Pessare wurden speziell für Frauen mit Beckenboden- und Bindegewebsschwäche im Blasen-Darm-Bereich entwickelt. Hierbei handelt es sich um kleine Schalen, Ringe, Würfel oder ähnliche Formen, die dem individuellen Symptombild angepasst werden. Sie bestehen aus Silikon und sind daher gut zu säubern und mehrere Wochen bis Monate wiederverwendbar.

Sie kommen als Therapiemittel beispielsweise bei ungewolltem Harnverlust, einer Gebärmutter- bzw. Scheidensenkung, bei Zysto- oder Rektozelen und vor oder nach großen Operationen im gynäkologischen Bereich zum Einsatz.

Obwohl die Begriffe oft synonym verwendet werden, handelt es sich hierbei nicht um das Pessar zur Verhütung (Diaphragma).

Sie leiden unter Senkungsbeschwerden oder Kontinenzstörungen, sprechen Sie es bei einem kostenfreien Beratungsangebot mit einem Therapiespezialisten der GHD an.

Was ist eigentlich ein Pessar?

Ist ein Pessar für mich geeignet?

pessartherapie

Eine therapeutische Behandlung mit einem Pessar kommt für Sie infrage, wenn sich aufgrund des vorhandenen Symptombildes erhebliche Beeinträchtigungen einstellen, wie Formen von Inkontinenz, Druckbeschwerden, oder etwa Beeinträchtigungen beim Sport oder aufgrund einer Beckenbodenschwäche nach Geburten. In der Regel ist eine Pessartherapie bei solchen Symptomen sinnvoll.

Der Vorteil von Pessaren gegenüber anderen Methoden, ist, dass die Anwendung diskret und umweltfreundlich ist. Oftmals umgeht die konservative Methode einer Pessarversorgung eine Operation.

Inkontinenzberatung in einer Videosprechstunde

Nicht nur die Hilfsmittel an sich, auch die Beratung der Patienten ist von großer Bedeutung. Sowohl bei Harn- als auch Stuhlinkontinenz kann die GHD GesundHeits GmbH Deutschland weiterhelfen.

Wie funktioniert die Therapie mit einem Pessar?

Die Form und Größe des Pessars wird durch den Facharzt (Gynäkologe/Urologe) je nach Symptomen, Krankheitsbild und Individualität der Patientinnen bestimmt.  Mithilfe von Anpassungssets können Ärzte somit direkt in der Praxis die richtige Größe des Pessars bestimmen.

Würfel- und Ringpessare sind in Deutschland die gängigsten, wobei Würfelpessare häufiger zum Einsatz kommen für Patientinnen, die ihn selbstständig einsetzen und herausnehmen können.

Würfelpessare haben den Vorteil, dass sich die Scheidenwand an den konkaven (nach innen gezogenen) Seiten etwas festsaugen kann und somit hohe Stabilität gibt, wodurch die Harnröhre und die Blase gestützt und Senkungsbeschwerden samt Kontinenzstörungen gemindert werden. Die Therapie dauert meist mehrere Monate an und wird so lange fortgeführt, bis die Beschwerden entweder nachgelassen haben oder eine Operation möglich geworden ist. Auch eine Beckenbodentherapie ist unter Verwendung der Pessare möglich.

Würfelpessar

Ringpessare hingegen bekommen viele Frauen, die sich nicht zutrauen, täglich einen Pessar selbst zu verwenden, oder nicht in der Lage dazu sind. Hier übernimmt das Einsetzen und Wechseln der Gynäkologe. Die Tragedauer variiert dadurch stark. Während Würfelpessare eine Tragedauer von max. 12 h haben, können Ringpessare bis zu 1 Monat liegen bleiben. Ältere Frauen leiden oft an hormonbedingter Scheidentrockenheit. Hier wird häufig eine niedrig-dosierte Hormoncreme verschrieben, die gut als Einführhilfe verwendet werden kann.

Ringpessar

Wann trage ich einen Pessar?

Viele Patientinnen, die unter einer leichten Form von Harninkontinenz leiden, tragen die Pessare nur bei Aktivitäten, die den unwillkürlichen Urinverlust auslösen wie etwa Sport. Andere tragen das Hilfsmittel wiederum den ganzen Tag. Die meisten Pessare können dann nach dem Sport oder am Abend mithilfe eines Rückholbandes wieder entfernt, mit lauwarmem Wasser gereinigt und bei Bedarf bzw. am nächsten Morgen wiederverwendet werden.

Je nach Art und Stärke der Beschwerden kann die Pessar-Therapie in Kombination mit Beckenbodentraining zu einem größeren Erfolg führen. Hierbei wird der Beckenboden durch physiotherapeutisches Training gestärkt. Auch Biofeedbackgeräte mit Elektrostimulation können einen positiven Effekt bei Beckenbodenschwäche zeigen.

Weitere Therapiemöglichkeiten

Ist die Senkung der Scheide oder Gebärmutter nicht konservativ therapierbar, kann es sein, dass ein operativer Eingriff sinnvoll ist. Im Gegensatz zur Pessartherapie kann durch eine operative Behandlung eine Heilung der bestehenden Senkung herbeigeführt werden und nicht nur die Beschwerden vermindert werden.

Hilfreiche Tipps und Tools

Kontikurier

Wir haben eine Zeitschrift entwickelt, die Patienten und Angehörige rund um das Thema Inkontinenz informiert. Schauen Sie doch einfach mal rein:

Miktionsprotokoll

Ausreichend zu trinken ist wichtig für den Körper. Am Tag sollte jeder Erwachsene rund 1,5 bis 2 Liter Urin ausscheiden, um seine Nieren und Blase gesund zu halten.

Um das besser zu kontrollieren, kann darüber Protokoll geführt werden. Dank des Miktionsprotokoll können Sie gemeinsam mit ihrem Arzt die Therapie auf Ihr Trinkverhalten abstimmen.

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Mehr zum Thema Inkontinenz erfahren Sie hier: https://www.gesundheitsgmbh.de/inkontinenz/

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