Moin ihr Lieben,
heute habe ich mich mit den verschiedenen Möglichkeiten unsere Haut zu schützen beschäftigt.
Unsere Haut um das Stoma herum benötigt mehr Schutz und Pflege als unsere übrige Haut, vor allem nach der Operation.
In einigen Basisplatten ist ein Hautschutzmittel enthalten, in anderen nicht. Da schaut bitte eure Versorgung an. Hautschutzmittel gibt es in verschiedenen Formen der Anwendung, so wie z.B. Tücher oder auch Sprays. Welche Anwendungsform ihr benutzt, ist eine persönliche Geschmacksfrage. Wichtig ist aber, dass ihr die Hautschutzmittel nur bei Bedarf anwendet und nicht pauschal jeden Tag. Bei der täglichen Anwendung kann es passieren, dass sich eure Haut daran gewöhnt und es auch immer haben möchte. Dann ist die Gefahr da, wenn ihr wirklich Probleme mit der Haut bekommt, dass das Hautschutzmittel nicht mehr gut und schnell wirken kann.
Ich habe immer Hautschutzmittel im Haus und in meiner Notversorgung für unterwegs.
Unterwegs benutze ich Hautschutzfilmtücher. Die sind praktisch in der Anwendung und helfen der Haut wieder zu heilen. Vor allem, wenn die Haut eine Stelle aufweist, die rot, juckend und/oder trocken ist, eigenen sich die Tücher gut. Mit dem Tuch über die betroffene Stelle wischen und dann etwas trocknen lassen. Nun kann die Platte ganz normal geklebt werden und die Haut hat Zeit zu heilen. Beim nächsten Wechsel der Platte schaut ihr, ob ihr den Hautschutz nochmals anwenden müsst. Wenn ihr eine nässende Wunde habt, eignen sich die Tücher nicht so gut. Hier solltet ihr einen Puder nehmen. Der Puder nimmt die Feuchtigkeit auf und hilft so, dass die Versorgung dicht ist. Wenn es nicht besser wird und eure Maßnahmen nicht helfen, fragt bei eurem Stomatherapeuten nach. Bei einem neuen Stoma kann es dazu kommen, dass sich die selbstauflösenden Fäden nicht auflösen und das Stoma heilt nicht richtig ab. Hier rate ich euch: zeigt das eurem Stomatherapeuten. Ich kann mir gut vorstellen, dass es da hilfreich ist, die Fäden zu ziehen. So war es bei mir, die Fäden wollten sich einfach nicht auflösen und so wurden sie dann gezogen. Kleine Stellen, die jucken und brennen, habe ich immer mal wieder und so schnell diese kommen, sind sie auch, mit Hautschutzfilmtuch, wieder weg. Offene und nässende Wunden habe ich zum Glück keine mehr. Ich benutze bei meinem Dünndarm-Stoma eine zweiteilige Versorgung. Jeden Tag wechsele ich den Beutel und alle fünf Tage dann das gesamte System. Zum Reinigen verwende ich nur Wasser und Vlieskompressen, bei Bedarf Hautschutzfilmtücher oder Pflasterentfernertücher. Das reicht bei mir aus und die Haut ist heil. Am Anfang hatte ich noch täglich die Platte gewechselt und das hat meine Haut so gereizt, dass diese ständig rot und juckend war.
Einen Tipp möchte ich euch noch mitgeben, gerade für diejenigen von euch, die ein Dickdarm-Stoma haben. Als erste Hilfe bei Hautreizung geht auch schwarzer Tee: den Tee aufkochen und 15 Minuten ziehen lassen. Wenn er dann kalt ist, den Tee auf eine Kompresse (oder ähnliches) geben und direkt auf die Wunde legen und etwas einziehen lassen. Beim Dünndarm ist das mit dem einziehen lassen etwas schwierig, da er ja immer fördert.
Also Hautschutz gehört ganz klar zu den Dingen, die ihr haben solltet. Aber er ist nicht für den täglichen Gebrauch gedacht, wenn die Haut heil ist.
Ich wünsche euch sehr, dass eure Haut schnell wieder heilt und heil bleibt!
Eure Melli
