Stoma-Ausfluss – Was ist normal und was nicht?

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Häufig machen sich Stomaträger*innen Sorgen um Ausfluss. Obwohl der Austritt von Schleim bei einem Stoma normal ist, kann er auch Symptom einer Krankheit sein.

Der Ausfluss von Schleim ist bei jeder Art von Stoma üblich. Dieser wird von der Darmschleimhaut produziert, um den Stuhlgang zu erleichtern. Die Darmschleimhaut produziert auch nach der Stomaanlage weiterhin Schleim. Der, nun nicht mehr benötigte Schleim, kann durch das Stoma abfließen. Häufig können Menschen mit Stoma Schleim in ihrem Beutel entdecken. Da der Schleim mit Stuhl vermischt ist, ist er nicht immer offensichtlich zu sehen. Bei Menschen mit Urostoma hingegen ist der Schleim leichter zu sehen, da der Urin klar ist.

In den ersten Wochen und Monaten nach der Operation kann der Schleim-Austritt oft produktiver sein, nimmt mit der Zeit aber meist ab. Eine Schleimzunahme beim Urostoma kann jedoch ein Anzeichen für eine Harnwegsinfektion sein. Patient*innen mit diesem Symptom sollten mit ihrem/ihrer Ärzt*in sprechen. Um die Produktion von Schleim zu mindern, kann es hilfreich sein, der Ernährung mehr Vitamin C zuzufügen oder Preiselbeersaft zu trinken, da dieser eine schleim-reduzierende Wirkung hat.

Rektaler Ausfluss

Bei Menschen mit Kolostoma, einem intakten Rektum und Anus, kann es zu rektalem Ausfluss kommen. An dieser Art von Ausfluss können auch Menschen mit Ileostoma leiden. Entscheidend dabei ist die Länge des noch vorhandenen Darms. Denn: Je länger der Darm, desto mehr Schleim-Produktion.

Der Schleim kann unterschiedlich aussehen. Er variiert zwischen einem klaren “Eiweiß” bis hin zu einer klebrigen und schmierigen Konsistenz. Er tritt entweder aus dem Anus aus oder staut sich im Körper der/des Betroffenen, was zu Beschwerden führen kann. Wenn es Anzeichen von Blut oder Eiter im Ausfluss gibt, könnte dies ein Zeichen für eine Infektion oder Gewebeschädigung sein. Betroffene sollten sich damit an ihren/ihre Ärzt*in wenden.

Behandlungstipps

Sollte sich der Schleim aufstauen, kann es helfen, jedem “Drang” nachzugeben. Beim Stuhlgang sollten die Füße erhöht, beispielsweise auf einem Hocker stehen. In dieser hockenden Position kann der Schleim leichter aus dem Körper austreten. Allerdings sollte man nicht zu fest pressen, da dies den Beckenboden beschädigen könnte. Auch Glyzerinzäpfchen, die in den Anus eingeführt werden, können helfen. Sie machen den Schleim wässriger, sodass dieser leichter ausfließen kann. Mitunter kann der Schleim Hautreizungen um den Anus herum verursachen. Diese können mit Barrierecremes behandelt werden.

Mann mit einem Stomabeutel