Das Reizdarm-Syndrom zählt zu den häufigsten chronischen Magen-Darm-Erkrankungen. Es äußert sich mit Beschwerden wie Blähungen, krampfartigen Bauchschmerzen, Durchfall und/ oder Verstopfung. Wenn solche Symptome länger als drei Monate anhalten, könnte es sich um einen Reizdarm handeln. Die Intensität der Beschwerden unterscheidet sich bei den Erkrankten. Allein deswegen ist es nicht immer einfach, einen Reizdarm zu erkennen. Die Ursachen eines Reizdarms sind unklar. Um die Diagnose zu stellen, müssen daher alle Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, wie z.B. Veränderungen der Darmwand (durch Zysten, Tumore etc.), Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Bauchspeicheldrüsenstörungen vorher ausgeschlossen werden.
Diagnose Reizdarm
Liegt die Diagnose Reizdarm vor, kann eine Therapie für den/die Patienten*in entwickelt werden. Diese muss an den individuellen Symptomen und Auslösern ansetzen. Bis eine hilfreiche Behandlungsmethode gefunden wird, kann somit viel Zeit vergehen. Hilfreich ist es, ein Tagebuch zu führen, in welchem Ernährung, psychische Verfassung, Infekte, (bei Frauen) der weibliche Zyklus und die Entwicklung der Beschwerden eingetragen werden.

Das Reizdarm-Syndrom ist an sich nicht gefährlich und muss bei geringen Beschwerden nicht therapiert werden. Stärkere Symptomausprägungen können jedoch so belastend sein, dass es zu deutlichen Beeinträchtigungen im Alltag führt. Diese können sogar so schwerwiegend werden, dass die Person nicht mehr am sozialen Leben teilnehmen kann. Ärzte*innen vermuten, dass die Darmfunktion durch psychische Faktoren wie Stress, Depressionen oder Angststörungen beeinträchtigt werden kann. Dadurch ist es möglich, dass der Patient*in in einen Kreislauf aus Reizdarm-Symptomen und psychischen Problemen gerät. In diesen Fällen sind psychologische Therapien und Verfahren zur Stressreduzierung hilfreich.
Der Einfluss der Ernährung auf den Reizdarm
Ein weiterer häufiger Auslöser bzw. Verstärker der Symptome ist die Ernährung. Bei vielen Erkrankten verbessert sich der Allgemeinzustand erheblich durch eine Ernährungsumstellung, durch die Gluten oder sogenannte FODMAPs (fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und Polyole) weggelassen werden.
Diese Diät sollte nicht „auf eigene Faust“ durchgeführt werden, da auf viele Nahrungsmittel verzichtet werden muss und Mangelerscheinungen auftreten können. Eine fachliche Aufsicht (Arzt*in und/oder Ernährungsberatung) sollte unbedingt konsultiert werden, um die Ergebnisse korrekt auszuwerten.
Weitere Möglichkeiten, dem Reizdarm-Syndrom entgegenzuwirken, sind beispielsweise ausreichende Bewegung, Probiotika, verdauungsfördernde Lebensmittel und Gewürze. Wichtig ist es bei Darmbeschwerden, auf seinen Körper zu achten und herauszufinden, durch welche Ernährungs- und Verhaltensweisen eine Besserung erreicht wird.