Medizinische Trinknahrung - Energie in kleinen Portionen

Trinknahrung gehört neben der Sondennahrung zu der sogenannten enteralen Ernährung. Die kalorien- und nährstoffreichen Produkte sind für Patientinnen und Patienten entwickelt worden, die unter einer Mangelernährung leiden oder um dieser vorzubeugen.

Meist tritt die Mangelernährung infolge einer Erkrankung oder im hohen Alter auf, wenn eine normale Ernährung nicht mehr möglich ist. Durch den Verzehr von Nahrung in flüssiger Form wird die Aufnahme aller lebensnotwendigen Nährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette), Vitamine und Mineralstoffe, die Ihr Körper benötigt, unterstützt. Sie kann als alleinige Nahrungsquelle, zusätzlich zur festen Nahrung oder dem Essen beigemischt verzehrt werden.

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Was ist Trinknahrung?

Trinknahrung wird als Nahrung in Form von flüssigen (dick- oder dünnflüssigen) Drinks, Cremes oder mit puddingartiger Konsistenz zum Löffeln angeboten. Sie wird auch als Pulver zum selbst anrühren hergestellt. Sie ist nicht nur in verschiedenen Konsistenzen, sondern auch in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich. Es gibt zum Beispiel süße Sorten wie Vanille, Schokolade oder Erdbeere. Aber auch herzhafte Suppen stehen bei vielen Anbietern zur Auswahl. Für Patientinnen und Patienten mit einer Störung der Geschmackswahrnehmung oder aber zum Anreichern der normalen Nahrung werden auch neutrale Geschmacksrichtungen angeboten. Daneben unterscheidet man Trinknahrung in normokalorische und hochkalorische Trinknahrung.

Für wen ist Trinknahrung vorgesehen?

Wenn bedarfsgerechte Ernährung nicht mehr durch normale Ernährung ausreichend möglich ist, kann eine enterale Ernährung bzw. Trinknahrung eine große Hilfe sein. Bei verschiedenen Krankheitsbildern sowie auch im höheren Alter besteht ein erhöhtes Risiko einer Mangelernährung, wodurch es in der Folge schnell zu körperlicher Schwäche und Gewichtsabnahme kommen kann.

Bei älteren Menschen liegt das Entstehen einer Mangelernährung häufig an einem abnehmenden Hungergefühl. Durch das Auslassen von Mahlzeiten fehlen wichtige Nährstoffe. Diese können durch hochkalorische Nahrung schnell und einfach zugeführt werden. Die kalorienreiche Standard-Trinknahrung wird oft in kleinen, handlichen Trinkflaschen angeboten, wodurch viele Nährstoffe mittels einer kleinen Menge aufgenommen werden können. Auch Vergesslichkeit und Demenzerkrankungen können im Alter dazu führen, dass Mahlzeiten ausgelassen werden oder nicht ausgewogen genug sind. Das Trinken von kleineren Mengen fällt in diesem Fall oft leichter als ganze Mahlzeiten zu essen.

Auch Schwierigkeiten beim Schlucken sind ein häufiges Beschwerdebild im Alter. Hier können besonders die hochkalorischen Cremes zum Löffeln für eine vollbilanzierte Diät eingesetzt werden.

Auch Personen mit verschiedenen Krankheitsbildern können von einer Ernährungstherapie als Maßnahme profitieren, so zum Beispiel Krebs- bzw. Tumorpatienten, die aufgrund ihrer zehrenden Erkrankung vor allem energie- und nährstoffreiche Nahrung zu sich nehmen müssen, wenn die alltägliche Ernährung nicht ausreichend ist. Zusätzlich kann durch Behandlungen wie einer Chemotherapie Übelkeit und Appetitlosigkeit auftreten, wodurch der Verzehr von ganzen Mahlzeiten zu einer großen Herausforderung wird.

Weiterhin wird hochkalorische Kost auch für Personen mit Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts eingesetzt. Hierzu zählen beispielsweise chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa.

Ein anderer Anwendungsbereich von flüssiger Kost ist die zusätzliche Therapie bei der Behandlung von größeren Wunden oder gestörter Wundheilung. Hier ist hauptsächlich ein hoher Anteil an Eiweiß wichtig.

Es gibt einige weitere Krankheitsbilder, bei denen Trinknahrung eingesetzt wird. Auch für erkrankte Kinder kann dies oft hilfreich sein. Hierfür gibt es spezielle Pädiatrie-Produkte.

Trinknahrung

Unsere Vorschläge für köstliche Rezepte mit Trinknahrung

Bananenflip-Trinknahrung

Getränk mit Trinknahrung

Bananenflip

Zutaten:

  • 100 ml Trinknahrung mit Protein Vanille
  • 1 EL Sahne (15 g)
  • ½ Banane (80 g)
  • 1 TL Honig (5 g)
  • etwas abgeriebene Zitronenschale
  • 2 Eiswürfel

pro Portion*
257 kcal
Eiweiß 10 g
Fett 8 g
KH 34 g

Zubereitung:

Alle Zutaten, mit Ausnahmen der Eiswürfel, in eine Schüssel geben und pürieren. Das Eis mit einem Crusher zerkleinern, in ein Glas geben. Den Bananenmix darüber gießen und mit einem Trinkhalm servieren. Tipp: Wenn Sie keinen Eiscrusher besitzen, Eis in eine Plastiktüte geben, kräftig auf den Tisch schlagen oder mit dem Hammer zerkleinern.

Zucchini-Omelette-Trinknahrung

Hauptgericht mit Trinknahrung

Zucchini-Omelette

Zutaten:

  • ½ Zucchini (100 g)
  • 2 EL Olivenöl
  • 3 Eier
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 TL Kräuter der Provence
  • 15 g Energiekonzentrat Resource® Maltodextrin
  • Salz
  • Pfeffer
  • gehackte Petersilie

pro Portion*
547 kcal
Eiweiß 22 g
Fett 41 g
KH 22 g

Zubereitung: Zucchini waschen, putzen und grob reiben. Öl in einer Pfanne erhitzen und Zucchini darin unter Rühren etwa 2 Minuten anrösten. Die Eier mit gepresstem Knoblauch, Kräutern und Energiekonzentrat verquirlen, salzen und pfeffern. Die Eimasse über die Zucchini gießen, alles gut miteinander vermengen und bei geringer Hitze stocken lassen. Das Omelette zusammenklappen, etwas Petersilie darüber streuen und anrichten.

Pfirschkuchen-Trinknahrung

Dessert mit Trinknahrung

Pfirsichkuchen

Zutaten:

  • 180 g Diätmargarine
  • 80 g Puderzucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 60 g Eiweißkonzentrat Instant Protein
  • 5 Eier, getrennt
  • 80 g Zucker
  • 1 Pr. Salz
  • 250 g Weizen- oder Dinkelmehl
  • ½ Pck. Backpulver (10 g)
  • 500 g Pfirsiche (aus der Dose)
  • Fett für das Blech

pro Portion*
(bei 10 Stückchen Kuchen je Blech)
372 kcal
Eiweiß 12 g
Fett 18 g
KH 41 g

Zubereitung: Den Backofen auf 180 °C (Umluft 160 °C,  Gas Stufe 2–3) vorheizen. Margarine mit Puderzucker, Vanillezucker und Eiweißkonzentrat schaumig rühren. Nach und nach das Eigelb dazugeben und zu einer cremigen Masse schlagen. Eiweiß mit dem Zucker und etwas Salz steif schlagen. Das Mehl mit dem Backpulver mischen und sieben und abwechselnd mit dem Eischnee locker unter die Eigelbmasse heben. Die Pfirsiche abseihen und in Spalten schneiden. Ein Blech gut einfetten und mit Pfirsichspalten belegen. Etwa 50 Minuten backen. Statt Pfirsiche können Sie auch Aprikosen, Kirschen oder Pflaumen aus der Dose bzw. frisches Obst nach Saison verwenden.

*Die Angaben pro Portion können je nach verwendetem Produkt abweichen und stellen nur einen Richtwert dar. 

Was muss ich bei Trinknahrung beachten?

Wenn Sie oder Ihre Angehörigen auf hochkalorische Trinknahrung angewiesen sind, gibt es einiges zu beachten. Es wird bei Trinknahrung zwischen voll- und teilbilanzierter Ernährung unterschieden.

Teilbilanzierte Trinknahrung eignet sich nicht als einzige Nahrungsquelle. Vielmehr wird diese als Ergänzung zur normalen Kost angewendet. Die teilbilanzierte Trinknahrung kann bei einigen Indikationen sinnvoll bzw. eine gute Alternative sein.

Vollbilanzierte Trinknahrung deckt den täglich benötigten Energie- und Nährstoffbedarf vollständig ab. Sie ist damit zur ausschließlichen Ernährung geeignet.

Weiterhin sollten Sie neben der Trinknahrung auch zusätzlich täglich eine ausreichende Menge an Wasser bzw. Flüssigkeit zu sich nehmen (etwa zwischen 25 und 35ml pro Kilogramm Körpergewicht).
Weiterhin kann Trinknahrung nicht eingenommen werden, wenn die orale Nahrungsaufnahme generell nicht möglich ist. In diesem Fall kann Sondennahrung oder in extremeren Fällen auch parenterale Ernährung (intravenöse Zufuhr von Nährstoffen direkt in die Blutbahn) notwendig werden.

Beachten Sie bitte auch vor dem Kauf, ob Allergien oder Unverträglichkeiten gegenüber den Inhaltsstoffen vorliegen.

Ist Trinknahrung eine Leistung der Krankenkasse?

Unter bestimmten Voraussetzungen können die Kosten für die Trinknahrung als eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Vollbilanzierte Produkte sind erstattungsfähig. Bei teilbilanzierter Trinknahrung ist es von der Indikation, zum Beispiel Fettstoffwechselstörungen, abhängig, ob die Kosten übernommen werden. Trinknahrung kann von einem Arzt verschrieben werden, allerdings sind die Produkte auch freiverkäuflich erhältlich.

Um die Kosten erstattet zu bekommen, muss außerdem eine medizinische Notwendigkeit für die Ernährungstherapie vorliegen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn eine eingeschränkte Fähigkeit zur normalen Ernährung vorliegt und sich diese auch nicht durch andere ärztliche oder pflegerische Maßnahmen verbessern lässt. Der behandelnde muss die (drohende) Mangelernährung dann in der ärztlichen Verordnung bescheinigen.

Je nach Diagnose besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie die Ernährungstherapie aussehen sollte.

Die Arzneimittelrichtlinie finden Sie auf der Seite des G-BA: https://www.g-ba.de/downloads/62-492-2742/AM-RL-2021-12-16_iK-2022-02-01_AT-31-01-2022-B2.pdf

In der jeweils aktuellen Richtlinie finden Sie unter §21 die medizinisch notwendigen Fälle.

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