Stürze können in jedem Alter vorkommen und mitunter zu schweren Verletzungen führen. Mit höherem Alter steigt das Risiko, zu stürzen. Manchmal reicht schon eine kleine Unachtsamkeit und man verliert das Gleichgewicht. In der Regel tragen mehrere Faktoren dazu bei, dass man hinfällt. Bei der Sturzprophylaxe kommt es darauf an, die Risikofaktoren zu minimieren, sodass Stürze weitestgehend verhindert werden können. Man unterscheidet hier zwischen inneren Faktoren, welche sich aus der allgemeinen Verfassung der Person ergeben (z.B. Erkrankungen des Bewegungsapparates, eingeschränktes Sehvermögen, Medikamente) und äußeren Faktoren, also Sturzauslöser, die im Umfeld der Person liegen („Stolperfallen“ wie Türschwellen oder herumliegende Gegenstände sowie nasse Böden, aber auch schlechte Lichtverhältnisse oder neue/ umgestellte Möbel).
Dabei kann es zu Verletzungen wie Platzwunden, Verstauchungen und Knochenbrüchen kommen und auch das eigene Vertrauen in die Mobilität kann rapide sinken. Bemerken Sie bei sich oder Ihren Angehörigen ein erhöhtes Sturzrisiko, ist es sinnvoll, sich um eine Sturzprophylaxe zu kümmern, damit es gar nicht erst so weit kommt.
So geht Sturzprophylaxe!
Grundsätzlich gilt daher zunächst, die sturzgefährdeten Personen zu erkennen und ihnen und ihren Angehörigen Informationen und eine Beratung zur Prävention von Stürzen anzubieten. Es kommt vor allem darauf an, die Situationen zu erkennen, in denen ein besonders hohes Sturzrisiko besteht (beispielsweise bei Nässe im Bad) und einzunehmende Medikamente zu überprüfen, die möglicherweise einen Einfluss auf Kreislauf oder Gleichgewicht haben können. Diese müssten notfalls abgesetzt werden. Im Anschluss daran sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit zu erhöhen:
1. Hilfsmittel zur Sturzprävention bei äußeren Faktoren
Besteht die Gefahr von Stürzen hauptsächlich bei äußeren Faktoren, können etwa Badewannen-Einstiegshilfen, Toilettensitzerhöhungen oder Anti-Rutschmatten eingesetzt werden. Haltegriffe können in Bad und Flur sehr hilfreich sein. Für draußen eignen sich festes Schuhwerk sowie Mobilitätshilfen wie Gehstöcke und/ oder Rollatoren. Ungünstige Lichtverhältnisse können beispielsweise durch Bewegungssensoren verbessert werden, die automatisch das Licht einschalten.
2. Sturzprophylaxe bei inneren Faktoren
Erhöhen innere Faktoren das Risiko eines Sturzes, sollte versucht werden, sensorische Ausfälle auszugleichen (etwa durch eine Brille oder ein Hörgerät). Außerdem ist es hilfreich, die eigene Mobilität gezielt zu fördern. Hierfür kommen Bewegungstrainings in Betracht, die die Koordination und Reaktionsschnelligkeit fördern. Weiterhin gibt es Möglichkeiten, die Fähigkeit, die eigene Balance zu halten, zu verbessern sowie Kraft und Standfestigkeit zu steigern. Die Trainings bestehen in der Regel aus individuellen Übungen, die auf die Möglichkeiten der betroffenen Person abgestimmt sind.
Weitere Infos finden Betroffene oder Angehörige bei der Bundesinitiative Sturzprävention sowie beim Expertenstandard „Sturzprophylaxe in der Pflege“.